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Abbildung: Pythagorion - antike Stadt - Zyklopenmauern und Tor aus der Zeit des Tyrannen Polykrates
Epikur wurde im Winter 342/341 v. Chr. als Sohn des Atheners Neokles geboren, der seit etwa 352 v. Chr. als Kolonist auf Samos ansässig war und als Elementarlehrer so wenig verdiente, dass seine Frau Chaerestrate von Haus zu Haus zog und mit der Vertreibung böser Geister ein Zubrot verdienen musste. Der junge Epikur wurde vom Platoniker Pamphiles und dem Demokriteer Nausiphanes unterrichtet, obwohl er später behauptete, er sei das, was er geworden sei, durch sich selbst geworden.
Mit vierzehn Jahren begann er zu philosophieren, als ihm seine Lehrer keine Antwort darauf geben konnten, was denn vor dem Chaos gewesen sei, wenn aus dem Chaos alles entstanden sei, wie es damals geglaubt wurde.
Abbildung: Epikur von Samos - Griechischer Philosoph (341 - 271 v. Chr.), British Museum, London - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)
Mit 18 Jahren kam er nach Athen um dort seiner Dienstpflicht als Ephebe Genüge zu leisten. Das war eine zweijährige Übungszeit im Gymnasium zur militärischen Ausbildung, die durch die Mündigkeitserklärung und Aufnahme in die Bürgerliste ihren Abschluss fand.
Die „theologische Luft“, die damals in der platonischen Akademie wehte, wurde durch Xenokrates verkörpert, in dem die mystisch-religiösen Neigungen des greisen Platon noch verstärkt auftraten; eine mystische Zahlenlehre, die alles auf die Drei bezog, eine mystische Götterlehre mit einer männlichen und einer weiblichen Gottheit und zahlreichen Dämonen, eine mystisch-asketische Sittenlehre, der die Befreiung des Geistes aus den Banden der Sinnlichkeit als Hauptsache galt, waren die Hauptlehren seiner Philosophie.
Abbildung: Athen - Tempel auf der Akropolis - Tempel der Roma und des Augustus - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Giovanni Dall'Orto
Nach der Ableistung seiner Ephebenzeit starb 323 v. Chr. Alexander der Große in Babylon und die Athener nutzten die Gelegenheit zu einer Erhebung gegen die makedonische Herrschaft, die jedoch in einer völligen Niederlage endete. Als Folge des Aufstands wurde auch Epikurs Vater als athenischer Kolonist von seinem Besitz in Samos vertrieben und begab sich nach Kolophon bei Ephesos (Ephesus) ins Exil, wohin ihm sein Sohn alsbald folgte. Kolophon war in der griechischen Antike eine der größten Städte in der kleinasiatischen Landschaft Ionien. Über die nächsten Jahre seines Lebens fehlt uns jegliche Kunde. Jedenfalls erscheint er im Jahre 310/309 v. Chr. als Lehrer der Philosophie zuerst in Mytilene auf Lesbos und später in Lampsakos am Hellespont, wo er einige Jahre wirkte und mit Metrodor, Polyaen, Idomeneus und Leonteus seine treuesten Jünger gewann. [1]
Abbildung: Kolophon - antike Stadt - Ruinen von Kolophon
Abbildung: Kolophon - ...antike Stadt in der Türkei an der Westküste von Kleinasien
Im Jahre 306 ging er nach Athen und gründete dort seine eigene Schule, ungefähr um dieselbe Zeit, als Zenon aus Zypern die Philosophenschule der Stoa gründete. Und wie diese Schule ihren Namen von der Säulenhalle (Stoa poikile) bekam, in der die Unterweisungen Zenons stattfanden, so erhielt Epikurs Schule ihren Namen von dem Garten, den er in Athen erworben hatte, und seine Jünger wurden „Die aus dem Garten“ genannt.
Abbildung: Athen - Stoa von Attalus - ...die restaurierte Stoa von Attalus, Athen - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Adam Carr (gemeinfrei)
Zitate von Epikur:
„Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug“.
„Glück und Seligkeit liegen nicht in einer Menge Geldes oder in der Gewichtigkeit der Geschäfte oder in Regierungsämtern und Macht, sondern in Schmerzlosigkeit, Ruhe der Leidenschaften und einer Seelenverfassung, die das Naturgemäße umgrenzt“.
„Keiner sieht ein Übel und wählt es, sondern man läßt sich täuschen, weil man es im Vergleich mit einem anderen noch größeren Übel für ein Gut hält, und wird eingefangen“.
Epikur von Samos, griechischer Philosoph, (342/341 - 271 v. Chr.)
Abbildung: Epikur von Samos - Epikur, antiker griechischer Philosoph (341 - 271 v. Chr.) - Thomas Stanley, (1655), Geschichte der Philosophie - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)
Vierzig Jahre lang blieb Epikur der geistige Mittelpunkt des „Gartens“, dem auch Frauen angehörten. Der Gemeinschaft kam es nicht auf Erkenntnisgewinn als absoluten Wert an sondern auf Bewährung der gewonnenen Erkenntnis im Zusammenleben. So hielt man enge und herzliche Verbindung zu den Gruppen Gleichgesinnter auf den Inseln und in Kleinasien, die Epikur zwei- oder dreimal aufsuchte. Recht streng aber sonderte man sich von der unbelehrten und unbelehrbaren Menge ab, wodurch Epikurs' Schule etwas sektenhaftes bekam.
Um 270 v. Chr. herum starb Epikur nach langem, schmerzhaftem Leiden (wohl durch Nieren- oder Harnsteine verursacht). [1]
Abbildung: Epikur von Samos - Epikur in der Schedelschen Weltchronik (bzw. Nürnberger Chronik) von Hartmann Schedel (1493) - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)
Sein Testament setzte Hermarchos von Mytilene zum Nachfolger und Schulhaupt ein. Da Metrodoros vor Epikur verstorben war, ging die Leitung des Kepos nach dessen Tod auf Hermarchos über. Epikurs Schule strebte keinen politischen Einfluss an und fand – von Ausnahmen abgesehen – kaum Zugang zu den Reichen und Mächtigen.
Dennoch hielt sich der Kepos, zuletzt noch von dem Stoiker Mark Aurel gefördert, bis über das 2. Jahrhundert n. Chr. hinaus. [1]
Abbildung: Lykischer Apollo - 320 v. Chr. - Statue aus Elfenbein aus der Stoa von Attalus, Athen - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Giovanni Dall'Orto
1.: Die Informationen zum griechischen Philosoph Epikur aus Samos basieren auf dem Artikel Epikur (Stand vom 30.04.2024) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Abbildung: Pythagorion - Stadthalle mit Pythagorasstatue (links)