Mühlen der Insel Samos
Überblick
Auf vielen Fotos und auch auf Plakaten ist ihnen sicherlich schon einmal eine griechische Windmühle begegnet. Denken Sie nur an die Kykladeninsel Mykonos, über deren Hafen von altersher drei Windmühlen thronen und der Insel ihr Gesicht gegeben haben. Auch die Dodekanes Insel Rhodos wirbt mit drei Mühlen, die sich direkt am Mandrakihafen befinden. Ursprünglich befanden sich auch auf der Insel Samos auf dem Berg Bairaktari (Oros Bairaktari - 634 Meter) oberhalb der Stadt Samos - damals Limin Vatheos genannt - mehrere Windmühlen. Sie müssen vom Hafen aus gut erkennbar gewesen sein.
Allerdings unterschieden sie sich von ihren „Schwestern“ in Rhodos und Mykonos- die Windmühlen in Samos sind wesentlich kleiner gebaut worden. Einige von ihnen kann man auch heute noch sehen, obgleich sie ihrer eigentlichen Funktion beraubt wurden. Eine ist noch ganz gut in Stand gehalten, lediglich die Flügel fehlen der Mühle. Möglicherweise hat schon Carl Humann (1839 - 1896), ein deutscher Ingenieur und Archäologe, u.a. Entdecker des Pergamon-Altares (Pergamon - heute Bergama - Türkei) im Jahre 1862 beim Einlaufen seines Schiffes in den Hafen von Samos eine von diesen Mühlen gesehen. Die Insel Samos war damals ein selbständiges Fürstentum mit eigenständiger Verwaltung innerhalb einer Provinz der Inseln, die dem osmanischen Marineministerium unterstand und somit zum Hoheitsgebiet des Osmanischen Reiches gehörte.
Bäche und Flüße
Im Vergleich zu den Nachbarinseln hat die Insel Samos die höchste Niederschlagsmenge. Die vielen kleinen Bäche und Flüße (kleine Flußläufe) erlaubten den Einwohnern von Samos den Einsatz von Mühlen. Diese wurden bereits sehr frühzeitig genutzt, um Energie für den Einsatz von Maschinen zu gewinnen, die es erlaubten, das Getreide zu mahlen. Aber auch für andere Zwecke wurde die so gewonnene Energie genutzt. Die Geschichte der Wind- und Wassermühlen auf der Insel Samos verläuft parallel zur Geschichte der Besiedelung.
Wind- und Wassermühlen
Sehr wahrscheinlich brachten die ersten Einwohner nach der Besiedelung von 1575 die Technologie für den Betrieb der Wind- und Wassermühlen mit. Getreide war ein Hauptprodukt der landwirtschaftlichen Erzeugung durch die Bewohner der Insel und stellte somit eine lebensnotwendige Arbeit dar. Mündlichen Überlieferungen zufolge sollen auf der Insel Samos einst zwischen 70 und 80 Mühlen in Betrieb gewesen sein. Das griechische Institut für Mühlen hat auf der Insel bisher 41 Mühlen lokalisiert. Vierzig dieser Bauwerke wurden zum mahlen von Mehl genutzt und ein Betrieb ist eine Sägemühle.
Sie sind in der Nähe von acht Bächen gebaut worden.
Hier sind einige Standorte:
Kakorema (Agios Konstantinos, Vourliotes), Tsakalorema (Potamies, Siderenio Gefyri), Kalathis (Chora), Imvrassos (von Pandroson, Pyrgos, Myli), Amphylisos (Pyrgos), Kamares (Koumeika, Platanos), Potami von Karlovasi (Kosmadei), Megalo Renia von Karlovassi (Agios Theodori).
Wassermühle von Glyfada
Eine Mühle hat bestimmt jeder Besucher gesehen- allerdings ohne zu wissen, dass es sich hier um eine solche handelt. Auf der Straße von Pythagorion zum Flughafen oder nach Ireon ist ihnen bestimmt schon einmal ein kleiner See mit einem alten Gebäude aufgefallen. Es ist der Glyfada-See und bei dem Gebäude auf der Südseite des Sees handelt es sich um eine alte Wassermühle. Laut einer Inschrift über der Türschwelle des Erdgeschosses an der Ostseite wurde die Mühle während des Abtamtes eines Mönches mit dem Namen Kyrillos gebaut.
Das Gebäude der Wassermühle hat einen Umfang von 7 m x 13,25 m und besteht aus zwei Stockwerken. Vorhanden waren wahrscheinlich drei Haupträume im oberen Geschoss und mehrere Nebenräume im Erdgeschoss. Das die Mühle umgebende Gelände ist auf der Seite des Flughafens sumpfig und brackig- wahrscheinlich ist der See hier mit der nahen Küste verbunden. Das Gebäude aus heutiger Sicht ist vollkommen entkernt und wird nur sehr selten besucht. Gegenüber der Mühle ist eine orthodoxe Kapelle zu sehen, wahrscheinlich ein Teil aus der Zeit, als der Flughafen vorwiegend militärischen Zwecken diente.