Ausflug Kusadasi
Hafenstadt Kusadasi
Die Hafenstadt Kuşadası liegt im Westen der Türkei an der Küste der Ägäis. Der Name der Stadt könnte von der nahen, heute über einen Damm mit dem Festland verbundenen Insel stammen, die auch als Vogelinsel bezeichnet wird. Kuşadası ist eine Kreisstadt in der Provinz Aydın. Die Stadt liegt etwa 100 km südlich von İzmir und besitzt über 68 0000 Einwohner. Der Transport in der Stadt und in die nächste Umgebung z.B. nach Ephesos und Selçuk wird wie in vielen Teilen des Landes durch die sogenannten Dolmuş (Kleinbusse) durchgeführt. Zusätzlich gibt es lokale Busse und Taxis zu den nächsten Flughäfen, die sich in Izmir und Bodrum befinden.
Tagesausflüge
Tagesausflüge sind u.a. mit dem Dolmus möglich von Kuşadası nach Güzelçamlı (Dilek Nationalpark mit drei schönen Stränden) und Retour. Der Hafen der Stadt ist großzügig ausgebaut worden und ist ein Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe. Weiterhin ist die Stadt über eine Autobahn mit der wichtigen Stadt Izmir (früherer Name Smyrna) und dessen Internationalen Airport Izmir Adnan Menderes verbunden. Vom Hafen Kusadasi gibt es tägliche Fähr- und Ausflugsverbindungen zu der nahe gelegenen griechischen Insel Samos. Der Busbahnhof der Stadt dient als Verkehrsknotenpunkt. Busse verbinden die verschiedenen Teile des Landes.
Geschichte
In der Antike befand sich hier die Stadt Neapolis, die von Ephesos beherrscht wurde. In unmittelbarer Nähe von Neapolis lagen die Orte Marathesion und Phygale, das angeblich von verwundeten Soldaten des Agamemnon während des Trojanischen Krieges (wird heute allgemein auf das 12. oder 13. Jahrhundert v. Chr. datiert) gegründet wurde. Die Blütezeit von Kuşadası begann mit dem Niedergang der Stadt Ephesos in der Spätantike und dem frühen Mittelalter durch die zunehmende Verlandung des dortigen Hafens. Bis zum 15. Jahrhundert war die Stadt unter dem Namen Scala Nova ein Handelszentrum der Republik Venedig und der Republik Genua. Um 1413 eroberten die Osmanen unter Sultan Mehmed I. die Stadt, die fortan zum Osmanischen Reich gehörte.
Nur wenig erinnert heute an diese Zeit, geblieben ist u.a. das Kastell (wahrscheinlich aus dem 15./16. Jahrhundert) auf der Insel Güvercinada (Tauben- oder Vogelinsel), einer Gründung der Genuesen, später im Besitz der von der Hohen Pforte unterstützten Piraten, die von hier aus das östliche Mittelmeer unsicher machten. Auch fällt dem Besucher ein Gebäude aufgrund seiner ockerfarbenen Mauern und seiner Zinnen sofort auf. Es handelt sich um die alte Karawanserei aus dem 17. Jahrhundert, die von den Osmanen erbaut wurde. Genauer gesagt: der osmanische Großwesir Öküz Mehmet Pascha (1550 - 1622) ließ im Jahre 1618 hier in Kuşadası diese Karawanserei zur Unterstützung dieses Handelsplatzes errichten.
Sehenswürdigkeiten
Südlich von Kusadasi befindet sich die sogenannte Mykale-Halbinsel, ein Gebiet, das heute zum Nationalpark erhoben worden ist. Mykale (Dilek Dağları oder Samsun Dağı) war in der Antike der Name einer Halbinsel mit einem Gebirgszug in Ionien an der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei, nördlich der Mündung des Mäander, in der Nähe der antiken Städte Priene, Milet und Ephesos. Die Geschichte der Umgebung von Kusadasi ist älter als 5000 Jahre, was die jüngsten Ausgrabungen der Stadt Anaia (Kadikalesi) zeigen....
Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Kusadasi finden Sie hier....!
Denkmäler in Kusadasi
In der Hafenstadt Kuşadası finden Sie neben vielen neuzeitlichen Märkten und Plätzen auch noch einige Hinterlassenschaften aus der osmanischen Epoche. Die Rede ist hier von den ehemaligen Befestigungen aus der Zeit der Sultane, die vom Bosporus aus ihr Riesenreich regierten. In einigen Bereichen der Stadt sind noch Reste der Stadtmauern und eines Stadttores zu sehen. Die anderen Bereiche der Stadtmauer wurden im 20. Jahrhundert aus Platzgründen abgerissen, lediglich die Fundamente haben sich in einigen Bereichen erhalten. Die Mauer stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das östliche Eingangstor der Stadt Kusadasi ist noch gut erhalten- es heißt Kalekapısı und befindet sich heute in einer verkehrsberuhigten Zone.
Karawanserei
Weiterhin bemerkenswert ist die zuvor erwähnte Karawanserei aus dem frühen 17. Jahrhundert. Die Karawanserei wurde vom Großwesir Öküz Mehmet Pascha erbaut, der im 17. Jahrhundert einer der bedeutendsten osmanischen Staatsmänner war. Zwischen seinen beiden Ämtern als Großwesir bekleidete er das Amt des Gouverneurs der Provinz Aydin, die seinerzeit einen großen Teil Westanatoliens abdeckte. Diese Tätigkeit wird gekrönt durch den Bau einer Karawanserei in Kusadasi, die auch nach ihm benannt wurde....
Weitere Informationen zur Karawanserei aus dem 17. Jahrhundert in Kusadasi finden Sie hier....!
Öküz Mehmet Pasa Camii
Etwa in der Mitte der Altstadt von Kusadasi befindet sich die älteste Moschee der Stadt- sie stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Minarett der Moschee ist schon vom Hafen aus sichtbar. Es handelt sich hier um die Öküz-Mehmet-Pascha-Moschee, die auch unter dem Namen Kaleiçi-Moschee (Kaleiçi Camii) bekannt ist. Erbaut wurde sie im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Benannt wurde das Bauwerk nach dem Erbauer der Karawanserei Öküz Mehmet Pascha (1550 - 1622), dem damaligen Großwesir der Hohen Pforte in Konstantinopel. Die Kaleiçi-Moschee ist ein schönes Beispiel für die einfache osmanische Architektur dieses Bauwerks. Die Eingangstür der Moschee mit der Perlmutteinlage und den geometrischen Mustern spiegelt die Kunst der osmanische Holzbearbeitung wieder. Die Moschee grenzt an der Nordostecke an das Bibliothekgebäude an. Dies ist ein rechteckiges Gebäude mit einzelnen Kuppeln und ist das einzige Bibliotheksgebäude in der Provinz Aydın, das bis heute erhalten ist.
Moderne Stadt
Heute ist Kusadasi eine moderne Stadt mit einem gut ausgebauten Hafen, der sogar Kreuzfahrtschiffe aufnehmen kann. Die ehemalige Altstadt ist heute das Einkaufszentrum der Stadt und mittlerweile autofrei. Nördlich und südlich von Kusadasi befinden sich etliche Strände mit feinem Sand. Direkt in der Stadt befindet sich kurz vor dem Yachthafen der City Beach, ein kleiner Badestrand mit Blick auf die zwei Piers, an denen die Kreuzfahrtschiffe festmachen. Zwei Kilometer vom Zentrum befindet sich der Ladies Beach. An der Promenade sind zahlreiche Restaurants und Cafés. Der 18 Kilometer lange Sandstrand Long Beach zwischen Kuşadası und Güzelcamli ist flachabfallend und somit gefahrlos für den Badeurlaub mit Kindern. Etwa 5 Kilometer außerhalb der Stadt im Norden von Kusadasi befindt sich der Pygalestrand. Alle Strände können mit Taxen oder den Minibussen (Dolmus) erreicht werden.
Gestern und heute
Der erste Eindruck vom türkischen Festland und von der Türkei überhaupt nach der Überfahrt von Samos ist der Blick auf den Hafen von Kusadasi. Wir sind nun in Kleinasien oder an der kleinasiatischen Küste angekommen. Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts habe ich die Stadt zum erstenmal besucht. Es ging hier noch sehr orientalisch zu, wenn Sie verstehen, was ich meine. Der Esel gehörte noch zum Straßenbild, viele fliegende Händler waren zu sehen und zu hören, es gab noch keine moderne, autofreie Einkaufspassage und viele kleine Läden und Bars waren an der Hafenpromenade zu finden. Aber das tollste, so fand ich damals, war die zum Hotel ausgebaute historische Karawanserei im Zentrum der damaligen Altstadt.
Draußen vor dem Gebäude präsentierte das Hotel ein sehr ansehnliches und beliebtes Café, das zum Treffpunkt aller Kusadasibesucher avancierte. Die Bediensteten erschienen in einer Tracht aus der osmanischen Epoche. Alles hier in diesem Café hatte Stil und es machte mir viel Freude, hier länger zu verweilen und das Treiben um mich herum zu beobachten. Auf dem Schiff, mit dem ich nach Kusadasi übersetzte, waren immer auch einige griechische Familien, die in Kusadasi einkaufen wollten. Auch ein Besuch bei Verwandten in der Stadt war vorgesehen denn die Bindungen zwischen beiden Völkern sind stärker, als es auf den ersten Blick scheint....!
Ausflug nach Ephesos
Kusadasi ist der Startpunkt zu einer Sehenswürdigkeit ersten Ranges- der antiken Stadt Ephesos. Die Ruinen der Stadt zeugen noch heute von der einstigen Macht und Größe dieser Metropole, der ehemaligen römischen Hauptstadt in Kleinasien. Von Kusadasi aus fährt der Dolmus (Minibus) von einem zentralen Platz, der vom Hafen in etwa 8-10 Minuten (per Pedes- immer geradeaus durch die Altstadt) erreicht werden kann, zu den Hotelzonen im Norden oder Süden und in die Umgebung. Auch verschiedene Strände werden von hier angefahren. U.a. fahren sie auch nach Selçuk und Ephesos, wo die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Sie warten.
Weitere Informationen zum Weltkulturerbe Ephesos, der antiken Stadt in der Nähe der Kleinstadt Selçuk finden Sie hier....!
Quellenhinweis:
Die Informationen zur Geschichte der türkischen Hafenstadt Kusadasi basieren auf dem Artikel Kusadasi (Stand vom 17.10.2010) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: Büyük Menderes Nehri - Autor: Acar54" - "Stich aus dem Jahr 1777 von Scala Nova - Autor: Christian Kamsetzer" sind lizensiert unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)".