Mathematiker Pythagoras

Pythagorashöhle
Pythagorashöhle ...die Höhle des Pythagoras...rechts befindet sich die Kirche Agios Ioannis Theologos....



Überblick

Pythagoras von Samos
Pythagoras von Samos Herme des Pythagoras (um 120 n. Chr.) - Kapitolinische Museen, Rom - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)



Sein genauer Geburtstag ist nicht bekannt. Er lebte wahrscheinlich um 570 v. Chr. und verstarb um 500 v. Chr. in Metapontion (heute Metaponto), einer ehemaligen griechischen Stadt im heutigen Italien. Als 20-jähriger lernt er in Milet bei Thales und Anaximander, später bei ägyptischen Priestern und er soll sogar nach Babylon gelangt sein, um seinen Wissensdurst auch hier zu befriedigen. Mit ca. 40 Jahren kehrt er nach Samos zurück, findet in seinen Lehren aber kaum Zuspruch.

Vom Tyrann Polykrates verfolgt, zeitweilig in den Höhlen des Berges Kerkis Zuflucht suchend, erkennt er seine Bestimmung. Um 530 v. Chr. fährt er mit dem Schiff - damals eine kleine Weltreise - nach Kroton an die Ostküste Kalabriens (Italien).


Mathematiker Pythagoras

Pythagorion
Pythagorion Pythagorasdenkmal am Hafen


Pythagoras von Samos wurde um 570 v. Chr. auf der Insel Samos geboren. Er war ein antiker griechischer Philosoph (Vorsokratiker), Mathematiker und Gründer einer einflussreichen religiös-philosophischen Bewegung. Als Vierzigjähriger verließ er seine griechische Heimat und wanderte nach Süditalien aus. Dort gründete er eine Schule und betätigte sich auch politisch. Er verstarb nach 510 v. Chr. in Metapontion in der Basilicata (Italien). Trotz intensiver Bemühungen der Forschung gehört er noch heute zu den rätselhaftesten Persönlichkeiten der Antike.

Manche Historiker zählen ihn zu den Pionieren der beginnenden griechischen Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft, andere meinen, er sei vorwiegend oder ausschließlich ein Verkünder religiöser Lehren gewesen. Möglicherweise konnte er diese Bereiche verbinden. Die nach ihm benannten Pythagoreer blieben auch nach seinem Tod kulturgeschichtlich bedeutsam. [1]


...seine Lehren...

Milet (Miletos)
Milet (Miletos) Studienort von Pythagoras - antikes Theater von Milet (Miletos - Kleinasien - heute Türkei)


Er gründet eine Schule, die eher den Zweck einer religiösen Lebensgemeinschaft erfüllt. Unter seinen Schülern gilt er als der Göttliche, denn sie wagen es nicht, seinen Namen auszusprechen.

,,Die reine Wahrheit sei nur ihm zugänglich" so Pythagoras.

Die innere Reinheit stand im Mittelpunkt des pythagoreischen Lebens. Es wurde wenig gegessen, wenig geschlafen und viel geschwiegen. Alle beseelten Wesen gehörten einer großen Familie an. Deshalb werden Frauen und Männer auch als gleichberechtigt angesehen. Der geradeste Weg zur Gottheit sei die intellektuelle Tätigkeit. Deshalb verordnete Pythagoras seinen Schülern die ,,mathemata".

Er konzentrierte sich dabei auf Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musikwissenschaft.


Pythagorashöhle
Pythagorashöhle ...Blick auf die kleine Kapelle am Eingang zur Höhle...
Pythagorion - Denkmal
Pythagorion - Denkmal Denkmal des großen Pythagoras an der antiken Mole


Die Pythagoräer waren verpflichtet, über ihre Lehren und Erkenntnisse Stillschweigen zu bewahren. Der Satz des Pythagoras war jedoch nicht, wie oft angenommen wird, eine Entdeckung von Pythgoras, sondern schon 1800 v. Chr. bei den Babyloniern bekannt. Ein Kernsatz der pythagoräischen Lehre lautete: Alles ist Zahl. Und das bedeutet, dass alles durch ganze Zahlen und ihren Proportionen ausgedrückt werden kann. Pythagoras unternahm ausgedehnte Reisen in den Orient, wo er sowohl mit der ägyptischen und babylonischen Mathematik vertraut wurde.

Die Lehre des Pythagoras wurde geheim gehalten und bis 440 v. Chr. nur mündlich überliefert. Die nach ihm benannten Pythagoreer blieben auch nach seinem Tod kulturgeschichtlich bedeutsam.


Pythagorion - Denkmal
Pythagorion - Denkmal Denkmal mit der Büste des Pythagoras


Als Lehrer des Pythagoras wird am häufigsten der Philosoph Pherekydes von Syros genannt. In seiner Jugend soll sich Pythagoras zu Studienzwecken in Ägypten und Babylonien aufgehalten haben; nach verschiedenen Berichten machte er sich mit dortigen religiösen Anschauungen und naturwissenschaftlichen Kenntnissen vertraut und kehrte dann nach Samos zurück. Dort hatte um 538 v. Chr. Polykrates zusammen mit seinen Brüdern die Macht an sich gerissen und später seine Alleinherrschaft etabliert.

Pythagoras stand in Opposition zu diesem Tyrannen und verließ die Insel. Nach der Datierung des Chronisten Apollodor reiste er 532/531 v. Chr. aus Samos ab. [1]


Pythagorion - Hafen
Pythagorion - Hafen Nordmole: Inschrift auf dem Denkmal des Pythagoras


Frühestens 532 v. Chr., spätestens 529 v. Chr. tauchte Pythagoras im griechisch besiedelten Unteritalien auf und gründete eine Schule in Kroton (heute Crotone in Kalabrien - Italien). Deren Mitglieder (d. h. der innere Kreis) bildeten eine enge Gemeinschaft, legten sich auf eine disziplinierte, bescheidene Lebensweise fest („pythagoreische Art des Lebens“) und verpflichteten sich zur Treue gegeneinander. Pythagoras, der ein vorzüglicher Redner war, erlangte großen Einfluss auf die Bürgerschaft, den er auch politisch geltend machte. Er gewann auch in anderen Gegenden der Region Anhänger, sogar unter der nichtgriechischen Bevölkerung. Im Konflikt Krotons mit der Stadt Sybaris, der anscheinend von den Sybariten provoziert wurde, trat er für eine feste Haltung ein. Weil Kroton sich auf Veranlassung des Pythagoras weigerte, geflüchtete sybaritische Oppositionelle auszuliefern, brach 510 v. Chr. der Krieg aus, der mit der Zerstörung von Sybaris endete. [1]


Metaponto (Italien)
Metaponto (Italien) Metaponto in der Basilikata - Tempel der Hera in Metaponto - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Spartakus - Lizenz: s.u.


Nach dem Sieg kam es in Kroton zu inneren Spannungen, unter anderem wegen der Verteilung des eroberten Landes; der Unmut der Bürger richtete sich gegen die Pythagoreer. Daraufhin übersiedelte Pythagoras nach Metapontion (heute Metaponto in der Basilikata), wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Erst nach seiner Abreise aus Kroton brach dort der Konflikt offen aus, und die Pythagoreer unterlagen. Angaben, wonach damals viele von ihnen getötet wurden, beruhen möglicherweise auf Verwechslung mit späteren Unruhen. Eine abweichende Überlieferung, der zufolge Pythagoras in Kroton blieb und den dortigen Unruhen zum Opfer fiel, ist nicht glaubwürdig. Für eine Datierung seines Todes liegen keine Anhaltspunkte vor. Die Metapontier, bei denen Pythagoras in hohem Ansehen stand, wandelten nach seinem Tod sein Haus in ein Demeterheiligtum um. [1]




Quellenverzeichnis:

Pythagorion
Pythagorion Stadthalle mit Pythagorasstatue (links)


1.: Die Informationen zum griechischen Mathematiker Pythagoras aus Samos basieren auf dem Artikel Pythagoras (Stand vom 30.05.2024) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto aus der Wikimedia Commons "Metaponto in der Basilikata - Tempel der Hera in Metaponto - Autor: Spartakus" ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported Lizenz.