Ausflug nach Potami
Potami
Eine weitere sehr schöne byzantinische Kirche, die auch heute noch in Gebrauch ist, wird "Panagia tou Potamou" genannt. Die Kirche ist auch unter dem Namen "Metamórfosis tou Sotíros" (Verklärung des Heilands - Feiertag 6. August) bekannt. Sie befindet sich etwa 3 Kilometer westlich vom Hafen von Karlovasi (Karlovassi) in der wunderschönen Gegend von Potami, nahe am Meer, am Fuße eines felsigen Vorberges und am Rande eines im Sommer eher spärlich fließenden Baches. Die ganze Gegend hier ist ein Touristenmagnet ersten Ranges wegen der vielen Naturschönheiten, die man nur hier antrifft. Der Ostteil der Kirche ist von Felsen eingeschlossen und im Norden und Süden sind einige Teile bereits eingestürzt. Doch sie wurde immer wieder instandgesetzt. Aber auch das, was sich unseren Blicken heute noch präsentiert, stammt nicht alles vom ursprünglichen Bau.....!
Panagia tou Potamou
Richtig heißt die Kirche: Mutter Gottes des Flusses (Panagia tou Potamou). Das Kirchweihfest ist am 6. August und ganz Karlovasi ist auf den Beinen. Der Bau der Kirche wird auf das 13. Jahrhundert zurückgeführt und wurde auf den Grundmauern eines älteren Tempels aus dem 6. Jahrhundert errichtet. Sie hat die Form eines Kreuzes mit vier Säulen (vier Säulen innen in Form des Kreuzes, außen in Form eines Parallelogramms). Die vier Säulen sind mit alten byzantinischen Motiven verziert und stützen die Kuppel und das Gewölbe. Hier in der Nähe befinden sich die Ruinen eines kleinen Ortes, der heute nicht mehr bekannt ist.
...die Kirche birgt ein kleines Geheimnis....
Das Innere der Kirche mit den Bögen und Säulen ist sehr beeindruckend. Am südlichen Ende des Altars befindet sich eine Tür, die die Kirche mit einem kuppelartigen Raum verbindet; man sagt bzw. vermutet, dass sich dort ein kleiner Tunnel befand, der bis zum oberen Kastell - d.h. bis zur Burg führte, von der bis heute noch die Ruinen von Zisternen, sehr viel Mauerwerk und einem gut erhaltenen Tor sowie die Überreste einer anderen kleinen Kirche vorhanden sind. Heute sieht man dem Bau der Kirche drei Hauptperioden an: byzantinisch, genuesisch, neugriechisch. Die Charakteristika, die an der Nordseite noch erhalten geblieben sind, werden laut Forschungen des griechischen Universitätsprofessors Argyris Petronotis, der mehrere Artikel zum Thema "Panagia in Potami" verfasst hat, der Architektur der Laskariden zugeschrieben.
Geschichte der Festung
Das Adelsgeschlecht der Laskariden - eine Familie aus Genua (Italien) - hatte sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf Samos niedergelassen. Einige der Bauelemente in der Kirche entstanden nach Schätzung des Professors jedoch erst in der zweiten Hälfte des 13. bzw. in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Aus der byzantinischen Periode stammen auch die vier Säulen (aus weißem Marmor), die die Kuppel stützen und Säulenkapitelle korinthischer Ordnung haben, Bestandteile eines frühchristlichen Monuments. Im hinteren äußeren Bereich der Kirche führt ein kleiner Pfad durch dichtes Gras und felsigen Boden binnen ein paar Minuten auf ein kleines Plateau.
Weitere Informationen zur genuesischen Festung auf dem Hügel über der Kirche finden Sie hier....!
...eine Schlucht und ein Wasserfall...
Wenn Sie das genuesische Kastell nun besichtigt haben geht es weiter auf dem kleinen Pfad entlang des Bachlaufs, der nun langsam immer breiter wird. Links und rechts vom Pfad finden Sie sehr viel blühenden Oleander und die geographischen Gegebenheiten der kleinen Schlucht werden immer dramatischer. Blanker Fels zu beiden Seiten türmt sich auf und man steuert langsam auf einen kleinen Kanal zu. Hier wäre es ratsam, Ihre mitgebrachte Badekleidung anzuziehen und in den Kanal zu steigen.
Achtung: Schwimmen sollten Sie schon können- zu Ihrer eigenen Sicherheit! Im Sommer führt der Kanal (teilweise Tunnel) nicht soviel Wasser und man kann durch die Rinne gehen (Wasser reicht bis zur Brust - nichts für kleine Leute, denn die müssen schwimmen....), während im Frühjahr und im Herbst hier geschwommen werden muss....
Wasserfall
Am Ende des Kanals wartet je nach Jahreszeit und Wassermenge ein reizender Wasserfall auf Sie. Es ist möglich, von hier den Berg hoch zu gehen und oberhalb der Schlucht über einen Wanderweg bis zu einer Holztreppe zu laufen, die an den Ausgangspunkt (Kanalanfang) zurückführt. Man kann auch wieder zurückschwimmen.... Analog dazu können Sie auch am Kanalanfang die Holztreppe erklimmen (Achtung: sehr rustikal und Sie sollten schwindelfrei sein) und dann entlang des oberen Teils der Schlucht bis zum Wasserfall laufen.
...was gibt es sonst noch in Potami?
Wo ist Potami?
Ganz einfach: in Karlovasi. Sie fahren mit dem Wagen/Motorrad oder gehen auch zu Fuß, wenn Sie sich schon in Karlovasi befinden, etwa ca. 3 Kilometer vom Hafen in Karlovasi in westlicher Richtung einen kleinen Berg hinauf, passieren einen Bergsattel, den die Armee für sich beansprucht (bitte hier keine Fotos), fahren daran vorbei und genießen die herrliche Aussicht zur Küste. Dann kommt auch schon eines der Wahrzeichen von Karlovasi in Sicht- nämlich die Nikolauskirche - ein architektonisch ansprechendes Gebäude. Der heilige Nikolaus ist bekanntlich der Beschützer der Seefahrer und nimmt unter den Heiligen einen ersten Rang ein. Der Platz hier um die Kirche ist sehr schön gestaltet und es gibt auch einige Parkplätze. Von hier aus dann entlang des Küstenweges einfach weiterlaufen, bis Potami erreicht wird....!