Vourla
Übersicht
Die Siedler von Vourliotes stammen aus dem Ort Vourla in Kleinasien, etwa 39 Kilometer von Smyrna entfernt, dem heutigen Izmir. Der Name des Ortes entstammt ihrer einstigen Heimat Vourla. Hier in Vourla (Urla) liegt die antike Stätte Klazomenai, die seit etwa 20 Jahren sytematisch erforscht wird. Klazomenai war eine Stadt in Ionien (Kleinasien), die sich an der Nordseite des Isthmus von Teos befand. Die Stadt gehörte zusammen mit elf anderen Städten und Inseln (u.a. auch Samos) zum Ionischen Bund. Die zwölf Städte lagen alle an der Westküste Kleinasiens (heute Türkei). Ihr Zentralheiligtum, das archaische Panionion, befand sich im Mykale-Gebirge gegenüber der griechischen Insel Samos auf einer Höhe von etwa 750 Meter.
...das heutige Urla...
Urla, das ehemalige Vourla der Griechen, die bis 1923 mehrheitlich den Ort bevölkerten, liegt direkt am Meer ist heute eine türkische Kreisstadt mit etwa 42 500 Einwohnern. Die Stadt liegt in der Provinz Izmir im Westen der Türkei. Nach der Gebietsreform ist die Stadt einwohner- und flächenmäßig identisch mit dem Landkreis (District). Urla befindet sich 38 Kilometer entfernt von Izmir (Smyrna) an der Straße nach Çeşme. Zu Urla gehören mehrere Stadtteile und 12 kleinere Inseln in der Bucht von Urla. Die größte Insel ist Uzunada. Die Ortsteile Urla Iskelesi (4 km vom Zentrum - das ehemalige Vourla), Zeytinalanı und Çeşmealtı (6 km vom Zentrum) liegen direkt am Meer. Auch die Buchten von Menteş, Gülbahçe und Balıklıova werden von Erholungssuchenden aus Izmir zum Baden aufgesucht.
Geschichte
Der Ort erlangte im Altertum durch seine Kultur Bedeutung. In dem ehemaligen ionischen Landstrich befinden sich Klazomenai und Limantepe, eine Siedlung aus der Bronzezeit. Dort fand man bei Ausgrabungen Skulpturen und kulturgeschichtliche Zeugnisse, die heute im Louvre (Paris), im Nationalmuseum Athens und im Archäologie-Museum von Izmir ausgestellt sind. Urla ist die Heimat des orthodoxen Neumärtyrers Michael von Smyrna. Auf der vorgelagerten Insel gegenüber dem Kai von Urla wurde 1865 eine Quarantänestation errichtet. Die Insel heißt heute Karantina. Auf ihr ist ein Teil der Stätte des antiken Klazomenai gefunden worden. Das Quarantänezentrum wurde noch bis in 1950er Jahre des vorigen Jahrhunderts betrieben, heute ist das Gebäude in ein staatliches Krankenhaus umgewandelt worden. Reste der ehenaligen Quarantäne-Gebäude sind noch erhalten.
Aus dem Ort stammt der griechische Nobelpreisträger Giorgos Seferis. Der türkische Schriftsteller Necati Cumalı wuchs ebenfalls hier auf. Bis 1922 lebten die mehrheitlich griechischen Bewohner von Vourla und ihre türkischen Mitbewohner friedlich zusammen. Dies änderte sich nach dem 9. September 1922, als die Stadt Izmir (Smyrna) von den Truppen Mustafa Kemal Atatürks erobert und in Brand gesetzt wurde. 40 000 Einwohner kamen bei den mehrtägigen Bränden ums Leben. Dieses Szenario setzte sich auch in anderen Städten fort. Selbst hier im einst friedlichen Vourla setzten Unruhen ein und die griechischen Bürger versuchten aus der Stadt zu fliehen in Richtung Izmir. Wer dies alles überlebte, wurde danach umgesiedelt. Die Zwangsumsiedlung betraf ca. 1,25 Millionen Griechen in der Türkei und 500.000 Türken in Griechenland. Auch aus Vourla kamen Flüchtlinge nach Samos, wahrscheinlich auch nach Vourliotes.
Trotzdem muss es schon bereits füher zu Einwanderungen aus Kleinasien in Vourliotes gekommen sein, was ich einigen Quellen, die vor 1923 veröffentlicht wurden, entnommen habe. Das heutige Urla ist immer noch sehr stark geprägt von dem früheren Zusammenleben zweier unterschiedlicher Kulturen. Man erkennt es an der Architektur des Ortes, die von vielen griechischen Häusern bereichert wird. Sie wurden liebevoll restauriert und tragen viel zum eigentlichen Charme des Ortes bei. Die Umgebung des Ortes wurde schon damals landwirtschaftlich genutzt und es wurde Weinbau betrieben- auch heute noch. Es gibt auch ein paar griechische Häuser, denen man ansieht, dass sie in den Wirren des griechisch-türkischen Konflikts plötzlich verlassen worden sind.
Ähnliches habe ich auch in Izmir im ehemaligen griechischen Stadtviertel beobachten können. Heute ist Urla mt seinen Hotels und den vielen guten Fischrestaurants ein sehr gefragtes Ziel- vor allem für Besucher aus Izmir, die diese Szenerie zu schätzen wissen. Auch einige andere Orte an der Küste der Halbinsel Çeşme sind durch die griechisch-ionische Architektur geprägt und vermitteln selbst heute noch griechisches Flair. Dies trifft vor allem auf die Stadt Çeşme zu, deren kulturelles Erbe bedingt durch die Hinterlassenschaften der einstigen griechischen Mitbürger in der Altstadt dieses Ferienortes den eigentlichen Reiz ausmacht. Das macht diese ganze Region auch heute noch sehr anziehend, nicht nur allein für Touristen- auch türkische Gäste schätzen dieses Flair.
Klazomenai
Klazomenai (griechisch: Κλαζομεναί, türkisch: Kilizman) war eine antike Stadt in Ionien (Kleinasien). Sie lag an der Nordseite des Isthmus von Teos, rund 36 Kilometer westlich der heutigen Stadt İzmir, des früheren Smyrna, beim Ort Urla (griechisch: Vourla) in der türkischen Provinz Izmir. Von der Stadt Klazomenai ist nichts mehr erhalten geblieben, einzig der ehemalige Standort, der heute duch den Kai von Urla überbaut worden ist, kennzeichnet somit die antike Stätte. Der alte Name der Stadt lebt heute weiter im etwa 9 Kilometer östlich entferten Kilizman, dem heutigen Güzelbahçe. Klazomenai wurde 654 v. Chr. ausgehend von Kolophon von Ioniern gegründet.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Ort zum besseren Schutz auf einer der Küste vorgelagerten Insel verlegt, die später durch einen Damm mit dem Festland verbunden wurde. Ein nach dem Mimas genannter Höhenzug trennte die Stadt von Erythrai (im Westen der Halbinsel Karaburun - am Strand der Ägäis, auch eine Stadt des Ionischen Bundes). Klazomenai war der Geburtsort des Vorsokratikers Anaxagoras (499 – 428 v. Chr.), der insbesondere durch sein Werk „Über die Natur“ bekannt wurde, und des Sophisten Skopelianos, der Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Hier wurde auch der römische Prokurator Gessius Florus geboren. Ausgrabungen förderten unter anderem attische Keramik und die sogenannte Kore von Klazomenai, den Torso einer weiblichen Statue, zu Tage. Die Töpfer der Stadt produzierten die sogenannten Klazomenischen Sarkophage, bemalte Tonsarkophage, die auch exportiert wurden [1].
Erythrai
Erythrai war eine antike griechische Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Ionien. Sie lag an der Ägäisküste der heutigen Türkei beim Dorf Ildır im Landkreis Çeşme der Provinz İzmir. Erythrai war Mitglied im Ionischen Bund. Vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. war die Stadt abwechselnd unter persischer und athenischer Kontrolle. Auch während des Hellenismus wechselte die politische Orientierung Erythrais mehrmals. Seit dem Ende des pergamenischen Reichs 133 v. Chr. gehörte es als freie Stadt (civitas libera) zur Provinz Asia des römischen Reichs. Die Sibylle von Erythrai hatte dort ihren Sitz, wie ein Stelenfund in der Nähe des Ortes 1891 erwies. Am Nordhang sind Reste des Amphitheaters (siehe Foto) gefunden worden. Zwischen 1964 und 1982 fanden unter Leitung von Ekrem Akurgal weitere Ausgrabungen in Erythrai statt. Die Mauer aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. wies eine Gesamtlänge von 3,7 km auf. Inschriften erwiesen die Existenz eines Athenetempels, den bereits Pausanias (VII, 5,8) erwähnt hatte.
Spätere Grabungen erwiesen zudem eine „zyklopische“ Mauer aus der Zeit um 750 bis 700 v. Chr. Auch fand sich eine Korenskulptur von 1,80 m Höhe aus der Zeit um 560 bis 550 v. Chr. Die Artefakte befinden sich im Archäologischen Museum Izmir. Ein Heraklèion ließ sich an der nordwestlichen Küste anhand zahlreicher Fragmente belegen. Wahrscheinlich handelte es sich um einen ionischen Tempel des 6. Jahrhunderts v. Chr. Auf der Akropolis fand sich die Ruine eines Megarons, Teil des wohl ältesten Gebäudes der Siedlung. Es wurde in die geometrische Epoche datiert. In der Unterstadt wurden zwei Gebäude aus der klassischen Zeit ausgegraben, dann eine hellenistische Villa mit Mosaiken, ein Gebäude von 18 mal 25 m Fläche. Hinzu kommt eine römische Villa, die über einem hellenistischen Bauwerk errichtet worden war. Das Gebäude stammt aus dem 2. Jahrhundert und wurde zur Zeit des Kaisers Gallienus (260–268) umgebaut. Eine weitere römische Villa, die aus dem 5. Jahrhundert stammt, wurde auf dem sogenannten „Paradieshügel“ errichtet. [3]
Giorgos Seferis (1900 - 1971)
Der Geburtsort des griechischen Schriftstellers und Diplomaten Giorgos Seferis heißt Vourla. Der Ort liegt in Kleinasien am Golf von Izmir und wurde seinerzeit mehrheitlich von Griechen bewohnt. Heute heißt der Ort Urla und befindet sich im Nordosten der Halbinsel Çeşme. Hier in der Umgebung stößt man neben vielen antiken Stätten auf zahlreiche griechische Hinterlassenschaften aus der Zeit, als Smyrna noch vorwiegend von Griechen bewohnt war....
Weitere Informationen zum Schriftsteller und Diplomaten Giorgos Seferis aus Vourla in Kleinasien finden Sie hier....!
Vourliotes
Eine Asphaltstraße, die kurz hinter Avlakia von der Hauptstraße (Nationalstraße 62 - Verbindung Samos-Karlovassi) nach links abzweigt, bringt Sie in ein Dorf, das wie ein Balkon mit wunderschöner Aussicht zum Meer erscheint. In Serpentinen windet sich die Straße hinauf zum Dorf Vourliotes. Es befindet sich im Norden der griechischen Insel Samos auf einer Höhe von etwa 360 Meter über dem Meeresspiegel. Dieser Ort bietet nicht nur eine traumhafte Aussicht....
Weitere Informationen zum Bergdorf Vourliotes im Norden der Insel Samos finden Sie hier....!
Kloster Panagia Vrontiani
Das Kloster Panagia Vrontiani liegt etwas außerhalb von Vourliotes. Zur Besichtigung dieser schönen Anlage, die während des großen Waldbrandes im Jahre 2000 bis auf die Grundmauern zerstört wurde, fahren Sie nach Vourliotes und parken dort Ihren Wagen. Der Weg zum Kloster zweigt von der Hauptstraße nach links ab und führt anfangs ziemlich steil hoch. Diesen Weg - etwa 2,5 Kilometer - gehen Sie zu Fuß und genießen die herrlichen Ausblicke auf die Küste bis hinunter nach Kokkari, bis zur Bucht von Samos und bei gutem Wetter sogar bis zur türkischen Küste....!
Weitere Informationen zum Kloster Panagia Vrontiani in Vourliotes finden Sie hier....!
Geschichte von Vourliotes
Sehr interessant ist die Geschichte des Dorfes Vourliotes, wie es entstanden ist und woher die ersten Siedler kamen. Der Ort gehört mit Manolates zu den ersten Bergdörfern, wo Wein angebaut wurde. Der von hier stammende Muskatwein ist einer der besten der Insel. Zur Ortsgemeinde von Vourliotes gehören auch die Küstensiedlungen Kampos (Kambos) und Avlakia, der frühere Hafen des Dorfes. Auch das Kloster Panagia Vrontiani....
Weitere Informationen zur Geschichte von Vourliotes finden Sie hier...!
Quellenverzeichnis:
1.: Informationen zur antiken Stätte Klazomenai stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 06.04.2016!
2.: Das Foto "Amphitheater von Erythrai - Autor: Moochocoogle" wird unter der GNU Free Documentation License [34 KB]
, Version 1.2 veröffentlicht!
3.: Die Informationen zur antiken Stadt Erythrai auf der Halbinsel Karaburun (Cesme) in der Westtürkei stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 14.01.2019!
4.: Das Foto "Bucht von Erythrai mit dem Dorf Ildir - Autor: Bayraktarmk" wird unter der Lizenz Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) veröffentlicht!